SAG-Workshop in Amsterdamm muss verschoben werden

Wir bedauern es, mitteilen zu müssen, dass der SAG Workshop in Amsterdam leider nicht wie angekündigt Anfang November stattfinden kann. Die Bäume, die durch die Zugversuche bis zum Versagen belastet werden sollen, wurden durch die Verwaltung nicht rechtzeitig zur Fällung freigegeben. Da bereits aufwändige Voruntersuchungen stattgefunden haben, ist ein Ausweichen auf andere Bäume nicht möglich. Der Workshop muss daher verschoben werden und wird voraussichtlich im März / April 2025 stattfinden. Weitere Informationen werden rechtzeitig folgen! Wir hoffen auf Euer Verständnis.

Wir arbeiten daran, noch im Vorfeld einen zusätzlichen SAG-Workshop anzubieten, online- oder als Hybridveranstaltung. Bei diesem sollen aktuelle Forschungsergebnisse, u. A. der durch die SAG geförderten Projekte, vorgestellt werden. Weiterhin könnte den SAG-Arbeitsgruppen Raum für Austausch und zur Präsentation ihres Arbeitsstands gegeben werden.

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Rückblick 22. SAG-Workshop

Rückblick auf den 22. SAG-Workshop in Bad Vöslau 

Die SAG Baumstatik lud am 4. Juni 2024 zum 22. Mal zu einem Workshop ein, diesmal zum Thema Schalltomografie. In Bad Vöslau, Österreich, kamen 77 Teilnehmende verschiedener Nationen in Präsenz und online zusammen. Das Programm beinhaltete verschiedene Fachvorträge und einen Praxisteil.

Den Auftakt der Veranstaltung bildete ein Vortrag von Lothar Göcke, der bei der Geräteentwicklung maßgeblich mitgewirkt hat. Göcke gab den Zuhörern einen Einblick in die physikalischen Grundlagen der Schalltomografie und erläuterte die Funktionsweise der Bildgenerierung. Abschließend gab er einen Ausblick, welche Weiterentwicklungen lohnend erscheinen: Dies sei die Nutzung von Kameratechnik und 3D-Simulatoren zur Ermittlung der Geometrie von Stammquerschnitten sowie die Erfassung weiterer Eigenschaften der Schallwellen. So könnte es künftig möglich sein, noch genauere Aussagen über die Beschaffenheit des Stammquerschnitts zu treffen.

Im Schlosspark von Bad Vöslau wurden in Gruppen mit zwei verschiedenen Geräten Schalltomografien an drei Bäumen durchgeführt. Dabei wurde die Chance genutzt, den Fachkollegen über die Schulter zu schauen und praktische Erfahrungen und persönliche Kniffe auszutauschen.

Im Nachmittagsprogramm veranschaulichte Sämi Prosenz (SV Prosenz & Novak GmbH, Österreich), wie sich Schalltomogramme in derselben Ebene unterscheiden, wenn unterschiedliche Messpunktpositionen gewählt werden. Prosenz verdeutlichte, dass die Wahl der Messpunktposition für ein aussagekräftiges Ergebnis ausschlaggebend ist. Abschließend wurden im Plenum verschiedene Methoden diskutiert, um anhand eines Schalltomogramms die Bruchsicherheit der untersuchten Stammebene einzuschätzen.

Fazit des Workshops: ein Schalltomogramm ohne fachkundige, intensive visuelle Inaugenscheinnahme des Baumes ist nur von eingeschränktem Nutzen. Weiterhin ist ein Verständnis der zugrundeliegenden physikalischen Prinzipien und der angewandten Algorithmen bei der Bilderzeugung wichtig für die Qualität und Auswertung des Tomogramms. Auch die Einbeziehung aller erfassbaren Lastkomponenten bei der abschließenden Sicherheitsbewertung ist für ein aussagekräftiges Ergebnis unverzichtbar.

Messungen am Stammfuß einer Platane (Foto: Tanja André)
Im Schlosspark von Bad Vöslau führten die Teilnehmenden gemeinsam Schalltomografien an drei verschiedenen Bäumen durch. (Foto: Dennis de Goederen)
Fachlicher Austausch über die Ergebnisse der Schalltomografie (Foto: D. de Goederen)

 

23. SAG-Workshop

SAVE THE DATE!

Der 23. Workshop wird am 7. und 8. November in Amsterdam stattfinden!

Der Workshop befasst sich mit der Stabilität von Bäumen (insbes. Ulmen) und der Stabilität von Kaimauern sowie möglichen Wechselwirkungen.

Da in den letzten Jahren Kaimauern an mehreren Stellen eingestürzt sind, steht die Vermutung im Raum, dass die alten Mauerkonstruktionen durch Bäume destabilisiert werden. Aber ist das wirklich der Fall?

Was können wir aus natürlichen Baumbewegungen bei Wind, zerstörungsfreien Zugversuchen sowie Zugversuchen bis zum Versagen von Bäumen entlang von Kanälen lernen?

In diesem Workshop wollen wir Daten über die Bewegungsmuster von Bäumen und von Kaimauern gewinnen und kombinieren.

Der erste Tag besteht aus einer Einführung in die Problematik, einer Besichtigung des Geländes und der Durchführung von Zugversuchen bis zum Baumversagen an 5 Ulmen.

Am zweiten Tag werden die vorläufigen Ergebnisse vorgestellt und weitere Analysen der „natürlichen Bewegungen“, die bei starkem Wind im Juli-Oktober vor Ort aufgezeichnet werden konnten, präsentiert. Weiterhin wird es Präsentationen zu verwandten Themen geben.

Das endgültige Programm und das Anmeldeformular werden im September folgen.